Nur ein Korrektürchen?

Ja, es gibt sie noch: Volatilität – die Kurse kennen doch nicht nur eine Richtung. Das im VDAX-NEW bzw. im VIX gemessene „Angstbarometer“ schien seit November letzten Jahres mehr oder weniger friedlich zu schlafen und ist im April wieder aufgewacht. Von 12 auf 18 zog der Wert für die von den Profis erwartete Schwankungsbreite im DAX an. Doch von den Werten über 80 im Corona-Crash oder um die 30 im Negativjahr 2022 ist man noch weit entfernt.

Vor knapp drei Wochen markierte der DAX sein Rekordhoch bei 18.567 Punkten in der Spitze, um anschließend noch im Tagesverlauf zu drehen und bis letzten Freitag rund 940 Punkte oder 5 Prozent zu fallen. Viele sahen die Bären jetzt (endlich) am Zuge und nach dem 10-Prozent-Kursanstieg von Mitte Februar bis Anfang April konnte es ja auch kaum linear so weitergehen. Doch anders als in der Seitwärtsphase von Mitte Dezember bis Mitte Februar, deutet sich seit Montag eher eine V-förmige Erholung an. Haben die Bullen die Bären passend zu den Temperaturen wieder in den Winterschlaf geschickt? Mit aktuellen Kursen über 18.200 Punkte hat der DAX zwei Drittel des kurzen Abschwungs schon wieder aufgeholt und die Aussichten sind eher positiv: Der VDAX ist wieder unter 15 gefallen.

Nochmal zur Einordnung: Der letzte große Aufwärtsschwung von Ende Oktober bis Mitte Dezember brachte bereits 16 Prozent Performance im DAX. Erfahrene Börsianer wissen, dass sich die langjährige Wertentwicklung von rund 8 Prozent per anno aus extremeren Aufs und Abs zusammensetzt. Und mit diesen Schwankungen verdienen die Profis ihr Geld.

Für Kursbewegungen in Einzelwerten dürften in dieser Woche wieder die Berichte zu den Quartalszahlen sorgen. „Insgesamt berichten in den kommenden Tagen 180 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 40 Prozent des S&P 500“, weiß ein Händler zu berichten.

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Newsletter vom 24. April 2024

Thomas Strelow, Börse Düsseldorf

Foto Thomas Strelow